FeLV sollte kein Todesurteil sein: Prävention ist der Schlüssel

Das Feline Leukämievirus (FeLV) ist ein bekanntes Retrovirus bei Katzen und es hat eine Inzidenz von 4-14% bei Katzen weltweit. Es wird zwischen Katzen durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen - durch Kämpfe, gegenseitige Fellpflege und Atemwegssekrete - oder durch Übertragung von einer Mutterkatze auf die Kitten in utero.

Nach der Exposition gegenüber dem Virus wird etwa ein Drittel der Katzen persistent virämisch und wird bei Schnelltests (ELISA-Tests) positiv getestet. Etwa ein Drittel wird sich nicht dauerhaft infizieren und bei etwa ein Drittel wird das Virusgenom in ihr Genom integriert. Bei dieser letzten Gruppe von Katzen ist ein Schnelltest negativ und die Tiere sind während des alltäglichen Kontakts nicht ansteckend für andere Katzen, wenn sie gesund sind. Regressive Infektionen können jedoch unter Entwicklung einer Virämie reaktiviert werden.

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Hier erfahren Sie, was Sie über FeLV wissen müssen und was zu tun ist, wenn der Test bei einem ihrer Patienten positiv ist.

Symptome einer FeLV-Infektion

Die meisten Katzen mit FeLV-Infektion sehen aus wie jede andere Katze - viele sind asymptomatisch. Klinische Symptome im Zusammenhang mit FeLV-assoziierten Erkrankungen können bei einzelnen Katzen unterschiedlich sein, sind jedoch häufig mit Immunsuppression, Anämie und neoplastischen Prozessen verbunden. Zu den Symptomen können gehören:

  • Fieber
  • Lethargie
  • Inappetenz
  • Gewichtsverlust
  • Stumpfes Fell
  • Blasses Zahnfleisch

Katzen, die FeLV-positiv sind, haben ein höheres Risiko für assoziierte Krankheiten wie Anämie, Infektionen, Krebs, Fortpflanzungsstörungen, Erkrankungen des Knochenmarks und Fading-Kitten-Syndrom.

Risikokatzen und Impfungen

Aufgrund der Infektiosität von FeLV sind Impfungen und regelmäßige Tests unerlässlich, insbesondere für Katzen, die als "gefährdet" gelten. Zu den gefährdeten Katzen gehören Katzen, die:

  • jung sind
  • Freigänger sind
  • kämpfen
  • mit mehreren Katzen in einem Tierheim sind
  • immunkompromittiert sind

Diese Katzen sollten gemäß den Empfehlungen des Herstellers geimpft und jährlich oder 30-60 Tage nach einer bekannten möglichen Exposition getestet werden. Mit der Möglichkeit, in einem einzigen Test auf den felinen Herzwurm (FeHW), das feline Immudefizienzvirus (FIV) und FeLV zu testen, ist das jährliche Screening für jede gefährdete Katze gut geeignet und ermöglicht die Erkennung von Änderungen des Infektionsstatus. Die Kombination der FeLV/FIV/FeHW-Tests mit jährlichen Vorsorgeuntersuchungen ermöglicht es Tierärzten/innen auch, Patienten auf Veränderungen der Leukozytenzahlen, die Entwicklung einer Anämie oder Veränderungen, die auf eine andere Organbeteiligung hinweisen, zu überwachen.

Zusätzliche Tests auf Retroviren werden empfohlen, wenn eine gefährdete Katze, die zuvor negativ getestet wurde, krank ist oder wenn eine neue Katze in den Haushalt aufgenommen wird.

Was zu tun ist, wenn eine Katze positiv getestet wird

Keine Panik, wenn eine Katze während des Routine-Screenings positiv getestet wird. Es wird empfohlen, eine PCR durchzuführen, um den Infektionsstatus der Katze weiter zu bestimmen. Wenn die Katze wirklich infiziert ist, bedeutet das nicht, dass Probleme unmittelbar bevorstehen.

Bei Katzen mit einer positiven Diagnose sollte darauf geachtet werden, die Katze so gesund wie möglich zu halten. Führen Sie Impfungen wie empfohlen durch und führen Sie weiterhin Routine- und Vorsorgeuntersuchungen durch. Regelmäßige Untersuchungen können Veränderungen des Gewichts, Vergrößerung der Lymphknoten, Anämie oder andere Dinge aufdecken, die auf eine frühe Erkrankung hinweisen können. Zahnpflege, wichtig für alle Haustiere, ist besonders wichtig bei Katzen mit retroviralen Infektionen.

Die Tierhalter/innen sollten ein sicheres Umfeld bei reiner Wohnungshaltung schaffen. Eine FeLV-positive Katze im Haus zu halten reduziert nicht nur die Gefahr von Infektionen oder Verletzungen, sondern trägt auch dazu bei, andere Katzen in der Umgebung vor einer Infektion zu schützen. Wenn die FeLV-positive Katze bereits in einem Mehrkatzenhaushalt lebt, sollten alle Katzen getestet und negative Katzen gegen FeLV geimpft werden. Die Begleitkatzen sollten jährlich erneut getestet werden.

Selbst wenn eine FeLV-positive Katze keine FeLV-assoziierte Erkrankung hat, kann ihr Infektionsstatus einen Einfluss auf das gesamte Management und die Überwachung der Infektion haben und Routineuntersuchungen und Labortests obligatorisch machen.

FeLV-Prävention ist der Schlüssel

Vorbeugung ist die beste Medizin, wenn es um FeLV geht. Da Kitten am stärksten gefährdet sind, sollten Sie Tests und Impfungen für junge oder auch andere gefährdete Katzen nicht auslassen. Die durchschnittliche Lebensdauer für eine persistent FeLV-infizierte Katze ist kürzer als für eine Katze, die negativ ist. Aber mit der Früherkennung können wir die Lebensqualität der betroffenen Katze durch unterstützende Maßnahmen verbessern und die Ausbreitung von FeLV verhindern.

Wir möchten, dass unsere Patienten ein langes gesundes Leben lang Mitglied ihrer Familie sind, und Routineuntersuchungen und Impfungen sind ein wichtiger Bestandteil für dieses Ziel.

Renee Rucinsky
DVM, DABVP

Renee Rucinsky, DVM, DABVP (Feline) ist Absolventin des University of Missouri College of Veterinary Medicine. Als niedergelassene Tierärztin kennt sie sich mit den alltäglichen Herausforderungen und dem Umgang mit Primär- und Überweisungsfällen aus und teilt gerne praktische Tipps für den Umgang mit anspruchsvollen Katzenpatienten. Dr. Rucinsky ist Eigentümer des Mid Atlantic Cat Hospital und des Mid Atlantic Feline Thyroid Center in Queenstown, Maryland. Sie hat mehrere nationale Leitlinien und Buchkapitel zu verschiedenen Themen der Katzenmedizin verfasst und hält regelmäßig Vorträge zu allen Themen rund um die Katze. Die Ansichten und Meinungen in diesem Artikel sind die eigenen des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten von The Vetiverse oder IDEXX wider.