Wie Innovationen bei veterinärmedizinischer Technologie Zeit und Arbeit einsparen

Das vergangene Jahrzehnt war für die veterinärmedizinische Technologie von zahlreichen Innovationen geprägt. Diese haben die veterinärmedizinische Landschaft von Grund auf verändert – und das ist erst der Anfang. Diese Fortschritte werden voraussichtlich alle Prozesse in Ihrer Praxis beeinflussen und zahlreiche Wachstumschancen schaffen, u. a. bessere Beziehungen zwischen Tierarzt/ärztin und Tierhalter/innen dank digitaler Kommunikationsplattformen und bessere Behandlungsabschlüsse. Möglich wird dies aufgrundr Automatisierung von Verfahren und der Minimierung medizinischer Fehler.

Darüber hinaus heben Befürworter/innen dieser Technologie auch die zeitsparenden Vorzüge für Tierarztpraxen hervor, durch die Sie von Verbesserungen des Arbeitsumfeldes und der Work-Life-Balance profitieren. Wir stellen Ihnen einige Bereiche vor, in denen Innovationen auf dem Gebiet der Technologie bei veterinärmedizinischer Diagnostik in den letzten zehn Jahren zu einer Zeitersparnis geführt haben. Außerdem verraten wir Ihnen, wie Sie künftige Innovationen einsetzen können, um sich beruflich weiterzuentwickeln.

Aktuelle Innovationen in der veterinärmedizinischen Technologie

Die Ansprüche von Tierhalter/innen haben sich verändert und so hat sich die Veterinärmedizin weiterentwickelt und technologische Fortschritte übernommen. Im Rahmen der Digitalisierung mussten wir unsere Hard- und Software für die Diagnostik anpassen und upgraden, um mit den Erwartungen der Tierhalter/innen von heute Schritt zu halten.

  Praxisinterne Diagnostik von IDEXX. Einzeln stark. Gemeinsam unschlagbar.

Über das letzte Jahrzehnt hinweg gab es eine Fülle an Innovationen bei Hardware in der Veterinärmedizin. Die offensichtlichsten Neuerungen beziehen sich auf Ausrüstung für die Diagnostik. Etliche Labortests, die früher ausschließlich in externen Laboren durchgeführt werden konnten, werden heute automatisiert mit handlichen Analysegeräten in der Praxis durchgeführt. Sie liefern die Befunde statt wie früher in Tagen nun innerhalb weniger Minuten. Noch vor zwei Jahren musste mein eigenes Praxisteam für jede Harnanalyse mithilfe eines Mikroskops Harnkristalle und Bakterien analysieren und auszählen – jetzt verfügen wir über ein automatisiertes praxisinternes Harnsediment-Analysegerät, das mikroskopische Bilder des Sediments anfertigt und in Minutenschnelle präzise Ergebnisse liefert. Dasselbe trifft auch auf Röntgen- und Ultraschallbilder zu. Früher haben wir Röntgenfilme herumgetragen und die Bilder gegen Röntgenbildbetrachter gehalten. Ultraschallbilder wurden auf Papier ausgedruckt. Heute laden wir diese Bilder einfach herunter und können sie uns in wenigen Sekunden auf jedem beliebigen Computer mit Internetverbindung ansehen, da die meisten Systeme die Bilder mittlerweile in der Cloud speichern.

Die steigende Komplexität der modernen Medizin erfordert die Erfassung und Analyse großer Mengen an Daten. Tierärzte/innen stehen heute dauerhaft unter dem Druck, in kürzester Zeit sämtliche Informationen korrekt zusammenzutragen. Die neuesten Frtschritte in diesem Bereich sind Software-Innovationen wie Cloud-basierte Verarbeitung und von künstlicher Intelligenz (KI) gestützte Datenanalyse, wie auch JAVMAnews berichtete. So nutzen einige Analysegeräte künstliche Intelligenz, um die Arten von Kristallen und Bakterien in einer Urinprobe präzise zu bestimmen. Auch Abweichungen in Größe und Form der Organe, die auf Röntgen- oder Ultraschallbildern erkennbar sind, können mithilfe von KI aufgezeigt werden. Dies ist besonders hilfreich, wenn Krankheiten schnell diagnostiziert werden müssen. Hinzu kommt, dass KI-Analysen häufig in leicht verständlicher Form ausgegeben werden, sodass die entsprechenden Befunde direkt an die Tierhalter/innen weitergeleitet werden können. Wir kratzen jedoch gerade einmal an der Oberfläche dessen, was KI in der Veterinärmedizin leisten kann. Ich rechne damit, dass Tierärzte/innen schon in wenigen Jahren wesentlich stärker auf KI-Technologien zurückgreifen werden, um die Zeit für medizinische Beurteilungen zu reduzieren.

So können Tierärzte/innen mit Technologie Zeit sparen

Zweifellos haben die Innovationen des letzten Jahrzehnts mit ihren schnelleren und genaueren Möglichkeiten der Diagnostik sowohl das Verhältnis zwischen Tierärzten/innen und Tierhalter/innen als auch den erfolgreichen Abschluss von Behandlungen der Patienten verbessert. Doch inwieweit haben Sie durch all diese Technologien mehr Zeit gewonnen? Am Ende geht es immer um eine grundlegende Absicht, die man mit der Einführung einer neuen Technologie verfolgt: die Automatisierung von arbeitsintensiven, langwierigen und zeitaufwändigen Aufgaben.

Nehmen wir als Beispiel die Messung des Vertebral Heart Score: Bei herkömmlichen Röntgenaufnahmen des Thorax musste man noch manuell mit Stift und Lineal Herz und Wirbelsäule ausmessen, um objektiv zu bestimmen, ob das Herz vergrößert ist. Anschließend kam die erste technologische Neuerung, ein digitales Bildgebungsverfahren anhand einer Software, die eine Messung am Computer ermöglichte. Und heute wird der Vertebral Heart Score vollautomatisch von der KI ermittelt, wodurch uns innerhalb weniger Minuten die Messdaten vorliegen. Anders ausgedrückt: Eine zuvor mühselige und langwierige Aufgabe kostet Tieräzte/innen nun keine Zeit mehr und gleichzeitig liegen schnell präzise Ergebnisse vor. Damit bleibt Ihnen deutlich mehr Zeit, um sich auf andere Dinge zu konzentrieren – zum Beispiel darauf, Ihrem Team und den Tierhalter/innen die Bedeutung des Vertebral Heart Score zu erläutern. Es gibt zahllose Beispiele für Zeitersparnis und Prozessoptimierung dank neuer veterinärmedizinischer Technologien. Und die Entwicklung ist noch lange nicht am Ende.

Wenn Sie eine gute medizinische Versorgung effizient gestalten möchten, nutzen Sie neue Technologien und verfolgen Sie aktuelle Entwicklungen. Manche Tierärzte/innen befürchten, dass sie durch Innovationen verdrängt werden könnten. Tatsächlich unterstützen aber diese Technologien das Praxisteam Tag für Tag – ganz besonders im Falle zeitsparender Innovationen, die den Erwartungen der Tierhalter/innen von heute besser gerecht werden.

Steve Manyak
DVM

Dr. Manyak ist Unternehmer und ein führender Kopf in der Veterinärbranche. Sein Hauptanliegen besteht darin, die Zukunft unabhängiger Tierärzte und Kleinunternehmen zu sichern. Als Inhaber des Pine Animal Hospital, das er gegründet und 2013 eröffnet hat, hat Dr. Manyak von Grund auf eine Klinik mit Vorbildcharakter aufgebaut, in der gelebte Unternehmenskultur und branchenführende Technologien großgeschrieben werden. In der Vergangenheit war er finanzieller Leiter und Vorstandsmitglied von The Veterinary Cooperative (TVC). Heute fungiert er als regionaler IDEXX Visionär und hat bereits für diverse Plattformen in der Veterinärbranche Vorträge gehalten. Die in diesem Beitrag behandelten Ansichten und Standpunkte sind die des Autors und spiegeln nicht zwangsläufig die Ansichten von The Vetiverse oder IDEXX wider.