Die Bedeutung von Tests auf den Herzwurm bei Katzen in Europa

In den letzten Jahren hat sich Dirofilaria immitis (Herzwurm) in Europa weiter verbreitet. Und in Gebieten, in denen Hunde infiziert sind, sind auch Katzen gefährdet. Als Tierärzte/innen sind wir dafür verantwortlich, Katzenbesitzer/innen für das Risiko einer Infektion von Katzen zu sensibilisieren, wenn sie in einem endemischen Gebiet leben oder in ein solches reisen. Regelmäßige Tests auf Herzwürmer sind wichtig, um die Ausbreitung zu verhindern und die Prognose der betroffenen Tiere zu verbessern.

Hier erfahren Sie, was Tierärzte/innen über die Ausbreitung der Herzwurmerkrankung und die Bedeutung der Untersuchung von Katzen darauf wissen müssen.

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Ausbreitung der Herzwurmerkrankung

Dirofilaria immitis ist ein vektorübertragener zoonotischer Parasit, der bei Säugetieren die Herzwurmerkrankung verursacht. Es ist ein kosmopolitischer Parasit, der weltweit verbreitet ist und in mehreren Ländern Europas sowie Nord- und Südamerikas endemisch ist.

Hunde gelten als das Hauptreservoir von D. immitis, aber andere Haustiere, einschließlich Katzen und Frettchen, können potenzielle Wirte sein. Ebenso können wilde Fleischfresser ein Reservoir sein. Die Einführung von infizierten Hunden oder hundeartigen Wildtieren in ein Gebiet kann eine Möglichkeit für die lokale Übertragung von Herzwürmern schaffen, wenn kompetente Vektoren wie Stechmücken vorhanden sind.

Mehrere Faktoren, wie unzureichende Überwachung und Kontrolle, fehlende prophylaktische Maßnahmen, Klimawandel und das Verbringen infizierter Hunde, haben zur Ausweitung der Herzwurminfektion in Europa geführt. In den letzten Jahren hat sich die Krankheit in den östlichen Ländern ausgebreitet und ihre Prävalenz hat auch in den südlichen Ländern, die traditionell endemisch sind, allmählich zugenommen.

Diese erhöhte Verbreitung von Herzwürmern macht es so wichtig, Hunde und Katzen sowohl in endemischen als auch in nicht-endemischen Ländern auf D. immitis zu testen.

Katzen und Herzwurmerkrankungen

Katzen gelten als weniger geeignete Wirte für Herzwürmer, da sie resistenter gegen Infektionen sind als Hunde, aber sie sind nicht immun. Dazu tragen mehrere Faktoren bei:

  • Nach der Inokulation entwickeln sich nur wenige Larven zu Adulten (ein bis sechs adulte Würmer pro Katze). Dennoch gelten auch Katzen mit nur einem oder zwei Würmern aufgrund ihrer geringeren Körpergröße als stark infiziert.
  • Es kommt bei Katzen selten zur Produktion von Mikrofilarien und selbst wenn sie vorhanden sind, dann nur für einige Monate und in geringer Konzentration.
  • Adulte Würmer sind bei Katzen kleiner und haben eine kürzere Lebensdauer (2 - 4 Jahre) als bei Hunden (5 - 7 Jahre).
  • Eine aberrante Lokalisation der Larven tritt bei Katzen häufiger auf als bei Hunden, vor allem in Körperhöhlen, aber auch als subkutane Umfangsvermehrungen.

Die meisten Katzen zeigen eine weniger schwere Erkrankung als Hunde, die manchmal chonisch sein kann. Einige scheinbar gesunde Katzen können jedoch einen perkuten Infektionsverlauf aufweisen, der sogar zum plötzlichen Tod führen kann.

Die Ankunft von präadulten Parasiten in den Pulmonalarterien steht im Zusammenhang mit einem signifikanten pulmonalen Syndrom, das als "Heartworm-Associated Respiratory Disease" (HARD) bekannt ist und zu Anorexie, Lethargie, Gewichtsverlust, Husten, Dyspnoe, Tachykardie, Erbrechen, Durchfall und neurologischen Symptomen führen kann. Ein perakuter Verlauf der HARD kommt seltener vor. Er entsteht sekundär zur Freisetzung großer Mengen von D. immitis-Antigenen beim Tod der Parasiten, was zu Lungenentzündungen und Thromboembolien führt.

Risikokatzen

Informationen über die geografische Verbreitung und die epidemiologischen Merkmale der felinen Herzwurminfektion (FeHW) sind spärlich oder werden unterschätzt, was in der Regel auf Einschränkungen bei der Diagnostik und das Fehlen epidemiologischer Studien zurückzuführen ist.

Freigänger und Katzen mit geschütztem Aufenthalt im Freien sind einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt, da sie eine größere Wahrscheinlichkeit haben, von Mücken als Vektoren gestochen zu werden. Es wurde jedoch gezeigt, dass etwa ein Drittel aller antigenpositiven Katzen in Innenräumen leben. Vor allem weil Stechmücken in ein Haus gelangen können, sollte dies als Weckruf für Tierhalter/innen dienen, die denken, dass ihre Tiere vor Krankheiten sicher sind, weil sie sich nicht im Freien aufhalten.

Eine kürzlich in Spanien durchgeführte Studie untersuchte die Exposition gegenüber D. immitis bei Katzen im Alter von über sechs Monaten und berichtete über Seropositivität sowohl bei Freigängern als auch bei Wohnungskatzen, wobei die höchste Antikörper-Seroprävalenz auf den Kanarischen Inseln gefunden wurde, wo D. immitis das ganze Jahr hindurch übertragen wird. Darüber hinaus erhielten nur 5,8 % der Katzen eine regelmäßige prophylaktische Behandlung.

Wann Katzen auf Herzwürmer getestet werden sollten

Die meisten Tierärzte/innen in endemischen Ländern testen routinemäßig Hunde im Rahmen ihrer Vorsorgeprogramme auf vektorübertragene Erkrankungen (CVBD). Das European Advisory Board on Cat Diseases (ABCD) empfiehlt jedoch, auch Katzen zu testen bevor sie prophylaktisch Medikamente erhalten und sie nach den Kriterien des/der Tierarztes/ärztin bezüglich der Exposition und des Risikos erneut zu testen.

Da es keine wirksame Behandlung für Herzwurminfektionen bei Katzen gibt, sind Früherkennung und Prävention unabhängig von ihrem Lebensumfeld von entscheidender Bedeutung. Routinetests helfen bei der Bewältigung von Krankheiten, noch bevor klinische Anzeichen vorliegen.

Verbesserung der Compliance von Tierhalter/innen

Es kann schwierig sein, Katzenbesitzer davon zu überzeugen, ihre Haustiere jährlich auf vektorübertragene Erkrankungen zu testen, insbesondere bei Wohnungskatzen. Tierärzte/innen können Halter/innen dabei helfen zu verstehen, wie wichtig es ist, Routineuntersuchungen in Überlegungen zur Prävention einzubeziehen. Die Bereitstellung von Leitlinien und aktuellen Daten - wie Informationen des European Advisory Board on Cat Diseases und des European Scientific Counsel Companion Animal Parasites - kann dabei helfen.

Mit zunehmender Verbreitung von Herzwürmern in ganz Europa sind alle Katzen gefährdet. Verstärkte Routineuntersuchungen können zum Schutz und der Gesunderhaltung von Katzen beitragen.

Leticia Hernández
DVM, MSc, PhD

Dr. Leticia Hernández erhielt ihren Abschluss in Veterinärmedizin und einen Master in „Forschung in Veterinärwissenschaften“ an der Complutense-Universität Madrid (Spanien). Sie promovierte 2015 mit einer Arbeit über diagnostische und therapeutische Alternativen bei Leishmaniose bei Hunden. Ihr Fachwissen konzentriert sich auf die Tiergesundheit sowie durch infektiöse und zoonotische Vektoren übertragene Krankheiten und sie hat mehrere von Experten begutachtete Artikel zu diesem Thema veröffentlicht.