Warum es wichtig ist, Katzen das feline Leukämievirus, feline Immundefizienzvirus und den Herzwurm zu testen

Wenn man über grundlegende Blutuntersuchungen zur Vorsorge bei neuen Katzen nachdenkt, ist es in der Regel ein klar, einen "Dreifachtest" zu empfehlen, der einen Test auf das feline Leukämievirus (FeLV), das feline Immundefizienzvirus (FIV) und den felinen Herzwurm (FeHW) beinhaltet. Sie könnten meinen, dass der Status der Tiere, sobald diese Tests abgeschlossen sind, bis auf Weiteres geklärt ist, und erneut getestet wird, wenn die Katze anschließend in einen Kampf gerät oder klinische Symptome zeigt.

Es gibt jedoch andere Gründe, vorsorglich auf diese drei Gesundheitsrisiken zu testen, und es könnte an der Zeit sein, anders über regelmäßigere FeLV-, FIV- und FeHW-Tests für Katzen zu denken. Die beiden Retroviren FeLV und FIV werden häufig in einen Topf geworfen. Sie haben einige vage Ähnlichkeiten, da sie sowohl die Fähigkeit der Katze, eine wirksame Immunreaktion zu zeigen, beeinflussen als auch zu chronischen Krankheiten beitragen können. In Wirklichkeit sind sie aber sehr unterschiedliche Krankheiten und sollten als solche behandelt werden. FeHW steht möglicherweise nicht im Vordergrund, wenn es um regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen geht, aber vorbeugende Tests können dazu beitragen, dass Ihre Patienten gesund bleiben, ebenso wie die anderen Haustiere, mit denen sie in Kontakt kommen.

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Zu wissen, wie sich diese Krankheiten ausbreiten und was mit Katzen zu tun ist, die positiv getestet wurden, hilft bei der Entscheidungsfindung im Bezug auf Tests.

Felines Leukämievirus

FeLV wird durch engen Kontakt über einige Zeit hinweg zwischen Katzen übertragen. Es kann horizontal, durch gegenseitige Fellpflege oder Kämpfe, sowie vertikal von der Katze auf die Kitten - durch Säugen und Fellpflege - übertragen werden. Eine oronasale Infektion ist am häufigsten, aber auch eine Übertragung durch Bisswunden ist möglich. Kitten sind am empfänglichsten, aber jede Katze kann sich infizieren. Einmal infiziert, werden 30-40% der Katzen langfristig positiv getestet (progressive Infektion). Das bedeutet, dass der Rest der infizierten Katzen entweder die Infektion beseitigt (abortive Infektion) oder infiziert bleibt, aber das Virus nicht ausscheidet (regressive Infektion). Ein FeLV-negativer ELISA-Test differenziert nicht zwischen regressiver und abortiver Infektion.

Katzen mit regressiven und progressiven Infektionen können asymptomatisch sein oder Symptome einer unspezifischen Erkrankung wie Fieber, Lethargie und Abmagerung aufweisen. Schwerere Erkrankungen können eine Störung der Homöostase im Knochenmark oder FeLV-assoziierte Lymphome sein. Aufgrund des Fehlens klinischer Anzeichen bei so vielen Katzen sowie der Fähigkeit asymptomatischer Katzen, das Virus zu verbreiten, ermöglichen regelmäßige Tests von scheinbar gesunden Katzen deren Erkennung und das Ergreifen von Maßnahmen, bevor sie eine Erkrankung entwickeln oder andere Katzen gefährden.

Felines Immundefizienzvirus

FIV wird durch Wunden bei Kämpfen übertragen. Kürzlich infizierte Katzen können subtile Symptome wie Fieber und eine Lymphadenopathie haben. Katzen, die chronisch infiziert sind, können ein langes und glückliches Leben haben, aber die Möglichkeit, das Virus zu verbreiten, ist immer vorhanden. Die vertikale Übertragung durch weibliche Katzen ist nicht so häufig wie die horizontale Übertragung über Bisswunden bei Kämpfen; Kitten, die vor dem Alter von sechs Monaten positiv auf FIV-Antikörper getestet werden, sollten erneut getestet werden, wenn sie sechs Monate alt sind.

Symptome einer FIV-Infektion, können, wie bei FeLV, völlig fehlen. Anzeichen einer Infektion können Parodontitis, wiederkehrende Infektionen oder Fieber sein. Die Mehrheit der Katzen, die positiv auf FIV getestet wurden, zeigt jedoch keinerlei Erkrankungen; sie können das Virus aber dennoch auf andere Katzen übertragen. Regelmäßige Tests zusammen mit Routineprofilen können dazu beitragen, FIV-infizierte Katzen sicher und gesund zu halten.

Feline Herzwurmerkrankung

Die Herzwurmerkrankung bei Katzen unterscheidet sich von der Herzwurmerkrankung bei Hunden. Die Übertragung erfolgt auf identische Weise, indem infektiöse Larven durch eine infizierte Mücke in den Blutkreislauf der Katze gelangen. Da Katzen kein typischer Wirt für Herzwürmer sind, ist es für diese schwieriger, in einer Katze zu leben. Katzen mit Herzwürmern haben in der Regel nur einen Bruchteil der Anzahl der Würmer, die ein infizierter Hund hätte, aber sie können dennoch erhebliche Auswirkungen für die Tiere haben.

Viele Katzen würden als asymptomatisch angesehen werden, wenn die typischen klinischen Symptome von Hunden, wie persistierender Husten und Belastungsintoleranz zugrunde gelegt werden. Die Anzeichen einer Herzwurmerkrankung bei Katzen können jedoch subtil sein und leicht auf etwas anderes zurückgeführt werden. Betroffene Katzen können Erbrechen, asthmaähnlichen Husten, verminderten Appetit oder Gewichtsverlust aufweisen - alles unspezifische Symptome und nicht unbedingt Warnzeichen für eine Herzwurmerkrankung. Die Kenntnis des Herzwurmstatus bei Katzen mit unspezifizschen Symptomen kann auch dabei helfen, Entscheidungen für die Behandlung zu treffen sowie bei der Prognose.

Negative Katzen schützen

Katzen, die FeLV-positiv sind, sollten als ansteckend angesehen werden und entweder allein, mit anderen FeLV-positiven Katzen oder mit Katzen, die ordnungsgemäß gegen FeLV geimpft sind, leben. Katzen, die FIV-positiv sind, können jedoch gut mit anderen Katzen in einem Zuhause leben, in dem alle miteinander auskommen und es keine Kämpfe gibt. Es kann ratsam sein, eine stabile Gruppe in einem Haushalt mit einer FIV-positiven Katze zu halten, da die Aufnahme einer neuen Katze zu Unruhe und potenziellen Kämpfen führen kann.

Bei beiden Viren sollten Katzen, die positiv sind, in Wohnungshaltung bzw. draußen an der Leine oder in gesichertem Freilauf gehalten werden. Das Unterbinden von Freigang verhindert nicht nur die mögliche Ausbreitung der Krankheiten auf andere Katzen, sondern schützt auch die positive Katze vor Krankheiten und Gefahren, die für eine Katze mit einem potenziell geschwächten Immunsystem eine größere Herausforderung darstellen könnten.

Prävention ist die beste Option, wenn es um FeHW geht. Leider respektieren Moskitos definitiv keine geschlossenen Türen und finden einen Weg um dorthin zu gelangen, wo sie nicht erwünscht sind. Aus diesem Grund sind alle Katzen gefährdet, auch diejenigen, die ausschließlich in Wohnungshaltung leben. Bei meinen eigenen Patienten wurden 40 % der Katzen, die einen positiven Herzwurmtest hatten, von ihren Besitzern als reine Wohnungskatzen beschrieben.

Behandlung positiver Katzen

Es gibt keine spezifische Therapie für Katzen, die mit FeLV, FIV oder FeHW infiziert sind. Die Behandlung für kranke Katzen konzentriert sich auf die spezifischen infektionsassoziierten Erkrankungen wie Infektionen, Anämie oder Erkrankungen der Maulhöhle.

Katzen, die mit Retroviren Herzwürmern infiziert sind, sollten die gleiche grundlegende vorbeugende Versorgung erhalten wie Katzen, die negativ getestet wurden. Die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts, regelmäßige Blut- und Urinuntersuchungen und eine angemessene Zahnpflege sind für die allgemeine Gesundheit jeder Katze wichtig. Wenn eine Katze in einem risikoreicheren Umfeld lebt - wie zum Beispiel mit Kontakt zu Katzen mit einem unbekannten retroviralen Status - werden jährliche Tests empfohlen. Jede Katze, die vorgestellt wird, weil sie krank ist, könnte als Teil des der Untersuchungen auch auf Retroviren getestet werden. Aber wir sollten auch besonders in Betracht ziehen, Katzen zu testen, die eine Stomatitis und Faucitis entwickeln, Katzen mit Fieber unbekannter Genese oder Anämie, sowie Katzen, bei denen Lymphome oder andere Neoplasien diagnostiziert wurden. Die Kenntnis des retroviralen Status, wenn diese Diagnosen gestellt werden, wird dazu beitragen, das Ansprechen auf eine Behandlung einschätzen zu können, und kann helfen, Therapieentscheidungen zu treffen.

Wann sollten Katzen getestet werden?

Selbst für Katzen ohne klinische Anzeichen von FeLV, FIV oder FeHW ist ein regelmäßiges Screening wichtig. Haben Sie jemals von Tierhalter/innen gehört, dass eine Katze ausschließlich in der Wohnung lebt, aber voller Flöhe ist? Wenn Sie nachhaken, geben sie vielleicht zu, dass ihre Katze in den Garten geht, der aber eingezäunt ist; also betrachten sie sie dennoch als Wohnungskatze. Wir mögen innerlich den Kopf schütteln, aber das sagt uns, dass wir nicht immer von den gleichen Dingen sprechen wie Tierhalter/innen. Es liegt in unserer Verantwortung, sicherzustellen, dass wir die bestmöglichen Entscheidungen zur Vorbeugung treffen.

Wir schulden es den anderen Katzen im Haushalt und in der Nachbarschaft, eine weitere Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Regelmäßige Tests auf Retroviren und Herzwürmer ermöglichen es uns als Tierärzten, fundierte Entscheidungen zu treffen. Sie ermöglichen uns auch, alle möglichen Gründe zu berücksichtigen, warum ein Patient möglicherweise unspezifische Symptome hat oder nicht wie erwartet auf die Behandlung anspricht. Die Früherkennung einer Erkrankung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung und erfolgreichem Management. Und regelmäßige Tests auf FeLV, FIV und FeHW sind eine tragende Säule jedes Vorsorgeprogramms für Katzen.

Renee Rucinsky
DVM, DABVP

Renee Rucinsky, DVM, DABVP (Feline) ist Absolventin des University of Missouri College of Veterinary Medicine. Als niedergelassene Tierärztin kennt sie sich mit den alltäglichen Herausforderungen und dem Umgang mit Primär- und Überweisungsfällen aus und teilt gerne praktische Tipps für den Umgang mit anspruchsvollen Katzenpatienten. Dr. Rucinsky ist Eigentümer des Mid Atlantic Cat Hospital und des Mid Atlantic Feline Thyroid Center in Queenstown, Maryland. Sie hat mehrere nationale Leitlinien und Buchkapitel zu verschiedenen Themen der Katzenmedizin verfasst und hält regelmäßig Vorträge zu allen Themen rund um die Katze. Die Ansichten und Meinungen in diesem Artikel sind die eigenen des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten von The Vetiverse oder IDEXX wider.